Mit der Wirtschaftswunder-Zeit kam man in Deutschland auch wieder auf den Geschmack nach Luxus, nach fremdländischem, wie es die Urgroßväter aus der Kolonialzeit kannten.

Mit dieser Welle schwappte "das Cola" über den großen Teich zu uns. Man war hin und her gerissen von diesem neuen Geschmack. Zu dieser Zeit wurde dann auch die "deutsche Version" des Colas "erfunden", das Afri-Cola. Winella war von Anfang an dabei und war Lizenznehmer der Marken Afri-Cola und Bluna. 1998 wurden die beiden Marken verkauft. Auf den Geschmack muss der Winella-Kunde deshalb nicht verzichten, er findet ihn im Winella-Cola und im Winella-Classic wieder. Cola oder Limo? Oder beides? Man kann es heute nicht mehr so genau nachvollziehen, wie das wohl erfolgreichste Getränk, abgesehen vom Cola, entstanden ist. Jedenfalls experimentierte man mit den beiden Getränken und es entstand das Cola-Mix, ein Cola-Getränk mit Orangenauszügen. Noch heute hat es wesentlichen Anteil an der gesamten Winella-Produktion.

Ende der 60er Jahre war Deutschland wie gewandelt. Es glänzte wieder alles, die Kriegswunden waren "geleckt", es wurde allerorts produziert, was das Zeug hielt. Und auch der "kleine Mann" konnte es sich leisten, zukünftig nicht nur zu arbeiten, sondern auch zu "leben".

Natürlich ging diese neue Lebensart auch nicht an den Wicherts vorbei, ständig stieg der Bedarf an Erfrischungsgetränken weiter, weshalb Senior-Chef Willi 1968 einen leistungsfähigen Flaschenfüller und eine Längsreinigungsmaschine zukaufte. Letztere wurde vielleicht von so manchem belächelt, weil ja gerade die Zeit der Wegwerfgesellschaft in vollem Gange war. Diesen Trend, die Einwegflasche, machte Willi aber von Anfang an nicht mit. Schon damals war dem Senior-Chef klar, dass Einwegflaschen sicher nicht der glückbringende Weg sei, schon damals war ihm klar, dass Ressourcen nicht unerschöpflich sind, dass die Natur geschützt gehört und es uns nicht zusteht, der folgenden Generation Schuttberge unerhörten Ausmaßes zu hinterlassen.